Cornelia Rimpau ist Gründerin und Vorstandsvorsitzende der
Hannoversektion der Organisation Yehudi Menuhin Live
Music Now.
Der Verein wurde im Jahre 2004 als elfter von inzwischen
fünfzehn LMN-Vereinen in Deutschland gegründet und konnte
schon bald dank großzügiger privater Spenden die Idee
Yehudi Menuhins in einer Vielzahl von Konzerten nicht nur in Krankenhäusern,
Heimen und Hospizen in Hannover und Umgebung, sondern auch im Braunschweiger
Raum, ja sogar in der Jugendvollzugsanstalt Wolfenbüttel verwirklichen.
Ich habe 2004 den Verein „Live
Music Now Hannover e.V.“ mitgegründet und habe seitdem
die Leitung des Vereins übernommen. Die Arbeit für Live
Music Now bedeutet, dass man für Studenten der Musikhochschule
( in meinem Fall die HMT Hannover) Konzerte in sozialen Institutionen
organisiert. Die Studenten werden von einer Jury der Hochschule
ausgewählt, dabei geht es einzig und allein um ihre musikalische
Exzellenz. Wir übernehmen es dann danach, sie auf ihr spezielles
Konzertpublikum vorzubereiten: Alte, Demente, Krebskranke, psychisch
Erkrankte und Sterbende, therapiebedürftige, geistig behinderte,
sozial traumatisierte Kinder.
Vor einigen Wochen haben wir zusammen mit drei Rotary-Vereinen ein
Benefizkonzert für die neu gegründete Palliativstation
des Friederikenstiftes in Hannover gegeben. Auf einer solchen Station
liegen Sterbende, auf Morphium angewiesene Schmerzpatienten, die
sonst nicht mehr therapiert werden. Der Chefarzt der Station, sagte
an dem Abend: „Wir haben auf dieser Station nicht die Aufgabe,
dem Leben mehr Zeit zu schenken, sondern der Zeit mehr Leben.“
– so viel Leben wie möglich und zum Leben gehört
Musik. Solche Musik, solche Konzerte, manchmal sogar nur für
einen Sterbenden – machen wir mit unseren Studenten von Live
Music Now.
"Ich habe mich lange dagegen gewehrt,
bei Live Music Now mitzuarbeiten, weil ich wusste, dass es sehr
arbeitsintensiv ist und dadurch die Möglichkeit besteht, dass
ein anderer Aspekt meines Lebens darduch ins Hintertreffen gerät.
Insbesondere, und das war meine feste Meinung, verträgt sich
schriftstellerische Arbeit nicht mit täglicher Organisationsleistung
zusätzlich zur normalen Organisation, die Familie und Haushalt
einfordern. Alle vier Jahre einen Roman im Verlag abzuliefern, ist
an sich schon eine vollzeitige Beschäftigung. Das dachte ich
und hatte auch recht, denn seit ich 2004 mit Live Music Now angefangen
habe, habe ich es zeitlich nicht geschafft meinen neuen Roman zur
anberaumten Zeit, das wäre 2005 gewesen, fertig zu schreiben.
Ich werde ihn auch in diesem Jahr nicht fertig schreiben und bezweifle,
dass er 2008 auf den Markt kommt. Dann hat der Buchmarkt mich eigentlich
längst vergessen.
Aber für meine Arbeit bei
„Live Musik Now“ lohnt es sich und man muss manchmal
einfach andere Prioritäten setzen."
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